Unter diesem Titel stellen Angelika Keller, Keramikbildhauerin, Heinrich Keller, Stahlbildhauer und Hubert Perschke, Fotograf, in der Galeriewerkstatt ihre Arbeiten vom 08.09.2019 bis 22.09.2019 vor und hinterfragen unsere Lebensform und Lebensweise. Dabei deutet der Titel darauf hin, dass die Industriestaaten und ihre Bewohner von der Substanz leben und Nachhaltigkeit und damit Zukunft eine untergeordnete Rolle spielen. Angelika Keller und Heinrich Keller zeigen Skulpturen und Plastiken, die sich formreduziert den Einflüssen des Braunkohletagebaues auf soziale und ökologische Strukturen künstlerisch annähern möchten.
Der Fotograf Hubert Perschke zeigt Landschaftsaufnahmen aus dem Rheinischen Braunkohlerevier. Im Mittelpunkt der fotografischen Betrachtung stehen die Pumpen, die das Landschaftsbild um die Tagebaue herum prägen. Riesige Löcher tun sich hier auf, um bis zu einer Tiefe von ca. 500 Meter an den Rohstoff Braunkohle zu gelangen. Trockenen Fußes ist dieses nur möglich, in dem das Grundwasser großflächig abgepumpt wird. Bis zu 735 Millionen Kubikmeter Wasser sind es jährlich, die über die Erft und andere Kanäle in den Rhein fließen. 2/3 der Bewohner von NRW könnten mit dieser Menge Wasser ihren täglichen Bedarf decken. Aber im übertragenen Sinne graben wir uns unser Wasser ab. Wir leben auf Pump und überlassen die Spätfolgen den nachfolgenden Generationen.
Die Fotos sind in Schwarz-Weiß und analog aufgenommen.